Katzen züchten Was auf den ersten Blick so toll erscheinen mag, ist in Wirklichkeit mit sehr viel Aufwand, Zeit, Geld und Know-How verbunden. Um erfolgreich, artgerecht und gut zu züchten braucht es einiges mehr als bloss eine Kätzin zu besitzen und diese dann durch irgendeinen Kater decken lassen. Auch "Einmal Babys haben" ist nicht der richtige Weg.Wer meint mit einer Zucht sei Geld zu verdienen ist ebenfalls auf dem Holzweg und sollte es lieber bleiben lassen. Hier finden sie einige gute Artikel und Überlegungen, die zu einer Zucht gehören und das Wissen dieser Dinge meiner Meinung nach Voraussetzung für das Züchten sind. Als angehender Züchter müssen sie Kenntnis haben von:

- eine sorgsame Auswahl ihrer Zuchttiere (Inzcht und dergleichen ist kein Fremdwort für sie... siehe auch
meine Rubrik Genetik)
- kennen sie die Stammbäume der ausgelesenen Katzen und deren Vorfahren
- wissen Bescheid über Katzenkrankheiten, im Besonderen auch genetische Defekte etc. (siehe Genetik)
- kennen sie die Genetik der Birma, Erbdefekte, Farbgenetik
- wissen sie Bescheid über Ausstellungen und deren Sinn und Zweck
- legen sie eine Höchstzahl an Katzen fest mit denen sie züchten wollen
- haben sie eine Vorstellung von Zuchtzielen (nicht blosses Vermehren) als Züchter trägt man eine grosse
Verantwortung die es zu wahren gibt.
- kennen sie den Rassestandard
- sind sie bereit hohe Kosten in Kauf zu nehmen
- Mitgliedschaft in Vereinen und der Ablauf mit Stammbäumen, Eintragungen etc. kennen sie
- brauchen sie sehr viel Zeit für all ihre Vierbeiner (Verzicht auf Ferien)
- "sammeln" sie keine Katzen sondern verpaaren sie gezielt, auch wenn es heisst einmal ein anderes Kitten
zu behalten als sie sich vorgestellt hatten.
- ein eigener Zuchtkater ist ein grosses und wohlüberlegtes Kapitel (siehe weiter unten)
- rechnen sie damit, dass beim Kauf eines Kittens unter Umständen nie mit der Katze gezüchtet werden kann
dies aus verschiedenen Gründen

hier also einige Beispiele um aufzuzeigen, dass die Katzenzucht nicht einfach eine kurzentschlossene Handlung ist, sondern wohl überlegt. Unten habe ich einige Artikel zusammengetragen, die mit der Katzenzucht zusammenhängen (mehr folgen später)
Text: Corinne Käufeler©2007

Zuchtaufbau

Am Anfang steht oft nur der Wunsch, einmal einen Wurf junger Kätzchen aufzuziehen. Daraus kann jedoch bald eine „unheilbare Leidenschaft“ entstehen, die einem so schnell nicht mehr los lässt. Oder aber es besteht bereits das konkrete Ziel, eine Zucht aufzubauen. In beiden Fällen ist es wichtig, sich seriös dem Zuchtvorhaben anzunehmen und sich bewusst zu sein, was Züchten bedeutet und wie viel Zeit und persönlichen wie auch finanziellen Einsatz man in dieses Vorhaben investieren muss. Es empfiehlt sich, vorgängig verschiedene Zuchten anzuschauen, sich umzuhören und möglichst viele Informationen zu sammeln. Dafür braucht es nicht zuletzt erfahrene und seriöse Züchter, die einem mit ihrem Wissen und ihren Erfahrungen unterstützen.

Züchten bedeutet, dass man sich Wissen aneignet über die optimale Katzenhaltung, eine ausgewogene und artgerechte Ernährung, Krankheiten und deren Vorbeugung sowie Impfungen und Entwurmungen - um nur die Wichtigsten zu nennen. Dies sind die Grundvoraussetzungen für eine seriöse und gesunde Zucht. Ferner benötigt man genügend Platz, um auch mal eine rollige Kätzin, eine Mutter mit ihren Jungen nach der Geburt, einen Kater oder evt. eine kranke Katze separieren zu können. Züchten bedeutet, dass man viel Zeit, Liebe und auch Geld investiert. Gerade beim Finanziellen muss man bereit sein, Einbussen zu machen!

Im Weitern ist es unerlässlich, dass man sich mit Genetik, Verpaarungen, Geburt und Aufzucht von Kitten befasst und dieses Wissen ständig erweitert und optimiert. Ebenso sind gute medizinische Grundkenntnisse von Nutzen, da der normale Kleintierarzt mit Rassekatzen oftmals überfordert ist.

Das Studium von Stammbäumen, Sammeln von Infos über Linien und andere Zuchten sowie das Herstellen von Kontakten zu andern Züchtern ist sehr wichtig, um die richtige Zuchtkatze und/oder Deckkater zu finden und um später bei der geplanten Verpaarung keine unliebsamen Überraschungen zu erleben.

Die Suche nach einer schönen Zuchtkatze ist nicht einfach und eine zeitraubende und langwierige Angelegenheit, die viel Geduld erfordert. Es lohnt sich auf seine Traumkatze zu warten und nicht die erstbeste Katze zu nehmen. Die Verpaarung einer Kätzin mit einem x-beliebigen Kater ist schnell gemacht, doch dies hat mit seriösem Züchten nichts gemeinsam - solche Vermehrer gibt es genug!

Seriöse Zucht bedeutet in erster Linie:

·         Erhalt und Verbesserung der Rasse

·         Zucht von gesunden Katzen mit gutem und liebem Charakter

·         Ausmerzen von schwachen, mit Mängel behafteten oder aggressiven Tieren.

Diese Ziele sollte man bei jeder Verpaarung im Auge behalten. Zwei super Show-Katzen miteinander zu verpaaren bedeutet noch lange nicht, dass man lauter Show-Kitten aus dieser Verbindung erhält. Auch die Grosseltern müssen mit einbezogen werden, da gewisse Fehler gerne eine Generation überspringen und erst wieder bei den Enkeln zum Vorschein treten. So kann es gerade bei der Heiligen Birma viele Jahre dauern, bis man ein schönes Zucht- und Showkitten im Wurf hat, wo wirklich alles stimmt! Nicht umsonst ist die Heilige Birma eine der schwierigsten zu züchtenden Katzenrasse, welche viel Wissen, Geduld, Ausdauer und auch eine gute Portion Glück erfordert!

Kommt eine neue Katze ins Haus, so sollte sie zuallererst auf Leukose, FIV, FIP sowie Blutgruppe getestet werden. Auch Pilz, Chlamydien, Herpes sowie offensichtliche genetische Mängel wie Schielen, Knickschwanz etc. (um nur einige zu nennen) sollten schon vor dem Kauf ausgeschlossen werden. Denn gesunde, kräftige Katzen bilden die Basis für eine gute Zucht.

Um mit Stammbäumen zu züchten, muss der angehende Züchter einem anerkannten Katzenclub beitreten und einen Zuchtnamen beantragen. Diese Vereine setzen als Zuchtbewilligung meist ein „Vorzüglich“ voraus. D.h. die Katze muss im Alter von mindestens 10 Monaten einmal an einer Katzenausstellung ausgestellt und gerichtet werden und dabei die Bewertung „Vorzüglich“ erreichen, um als Zuchtkatze zugelassen zu werden. Diese Zuchtbewilligung hat zum Zweck, sichtbare Mängel auszuschliessen und die Qualität einer Katze einzuschätzen.

Entwickelt sich das kleine Kätzchen langsam zur erwachsenen Katze, heisst es rechtzeitig nach einem geeigneten, gesunden und typvollen Deckkater Ausschau zu halten.

Text: Dorina Karrer, August 2005 / Heilige Birma ‚Sweet Temptation’ www.heilige-birma.ch

Das Decken einer Kätzin

Warten Sie nicht, bis Ihr Weibchen rollig ist, um mit einem Katerbesitzer Kontakt aufzunehmen. Schauen Sie sich frühzeitig nach einem geeigneten Kater um, setzen Sie sich vorgängig mit dem Katerbesitzer in Verbindung und klären Sie die Bedingungen ab. Wenn möglich schauen Sie sich den Kater sowie die Zucht zuvor persönlich in Natura an.

Achten Sie bei der Wahl des Katers darauf, dass dieser

die Fehler Ihrer Kätzin ausgleicht bzw. ihre Qualitäten verstärkt, nicht aber dieselben Schwächen oder Mängel aufweist, da diese ebenfalls verstärkt werden können.

Schauen Sie auch auf:

die Farbe (um zu wissen, welche Farben Sie bei den Kitten zusammen mit Ihrer Kätzin erwarten können. Für eine Farbberechnung gibt es einen tollen Farbrechner: http://bluesapphire.hemsida.net/links/colorchart.htm)

Klären Sie mit dem Katerbesitzer vorgängig folgende Punkte ab und welche Bedingungen er an eine Fremdkätzin stellt:

Tests wie FeLV (Leukose), FIV (Katzenaids) und evt. FIP

Die Rolligkeit beginnt meist mit einer gewissen Unruhe der Kätzin, welche sich täglich mehr steigert und schliesslich in die Rolligkeit übergeht. Anfangs wird dies nur rufen und auf dem Boden rollen sein. Der idealste Zeitpunkt um das Weibchen zum Kater zum Decken zu bringen ist der 3. Tag der Rolligkeit! Sie wird dann laut rufen, sich am Boden wälzen, das Hinterteil in die Höhe strecken und mit den Hinterbeinen an Ort und Stelle laufen – dies ist der richtige Moment, um sie zum Kater zu fahren! Bringt man sie zu früh, kann sie unter Umständen die Rolligkeit wegdrücken und lässt sich vom Kater gar nicht decken. Durch die Fahrt ist die Kätzin anfangs meist ruhig und scheint nicht mehr zu rollen. Man lässt sie deshalb am besten zuerst alleine einige Zeit im Raum des Katers, damit sie sich umsehen und seine Geruch aufnehmen kann, was sie animiert. Beginnt sie wieder zu rollen, was manchmal auch erst am nächsten Tag erfolgt, kann man den Kater dazu geben und das Decken erfolgt dann meist friedlich und problemlos.

Nehmen Sie zum Decken das Impfbüchlein und eine Stammbaumkopie mit und hinterlassen Sie unbedingt Adresse und Telefonnummern, wo Sie im Notfall jederzeit erreichbar sind. Fragen Sie zwischendurch mal nach, wie es läuft und der Kätzin geht, so dass Sie diese bei Problemen jederzeit holen könnten. Schneiden Sie dem Weibchen vorgängig die Krallen, um die Verletzungsgefahr zu verringern.

Das Weibchen sollte 3 bis maximum 5 Tage beim Kater bleiben. Bei längerem Verbleib kann es zu unterschiedlichen Deckdaten kommen, was für die Geburt nicht ideal ist.

Beim Abholen ist die vereinbarte Deckgebühr zu bezahlen und der Katerbesitzer händigt Ihnen seinerseits die von ihm unterzeichnete und ausgefüllte Deckkarte aus, die Sie für die Meldung an das Stammbuchsekretariat benötigen und welche bis zur 6. Trächtigkeitswoche an dieses eingeschickt werden muss.

Falls die Deckung nicht erfolgreich war, informieren Sie umgehend den Katerbesitzer und bringen Sie ihre Kätzin bei der nächsten Rolligkeit erneut zum Kater oder aber innerhalb nützlicher Frist. Sie haben Anrecht auf einen zweiten Deckversuch innerhalb eines Jahres, da es ansonsten sein kann, dass der Katerbesitzer seinen Kater kastriert.

Wenn die 2. Deckung wiederum erfolglos war, ist die Deckgebühr an und für sich verloren und der Deckkaterbesitzer ist nicht verpflichtet, Ihre Kätzin ein 3. Mal anzunehmen. Natürlich steht es ihm frei, Ihre Kätzin ein 3. Mal ohne weitere Kosten zum Decken zu akzeptieren.

Beachten Sie, dass es sehr schwierig und intensiv ist, einen eigenen Kater während mehreren Jahren potent zu halten. Dies kostet viel Mühe, Arbeit, Zeit und Material, was sich bald einmal zu grösseren Investitionen zusammenzählt! Er muss auf Ausstellungen präsentiert werden und niemandem garantiert einem dafür ein perfektes genetisches Erbgut, das auch mit dem der Weibchen harmoniert.

Um Missbrauch oder Missverständnissen beim Fremddecken vorzubeugen, empfiehlt es sich, die Deckbedingungen im Voraus schriftlich in einem kleinen Vertrag festzuhalten.

Text: Dorina Karrer, Juni 2006, Heilige Birma ‚Sweet Temptation’ www.heilige-birma.ch

Katerhaltung (Der eigene Zuchtkater: Vor- und Nachteile)

Irgendwann kommt der Wunsch nach einem eigenen Kater. Solange man nur ein oder zwei Kätzinnen hat, sollte man sich dies gut überlegen! Im Gegenteil: mit nur ein oder zwei Weibchen bietet sich einem die Gelegenheit, diese mit verschiedenen Katern zu verpaaren. So kann man das Harmonisieren von Linien kennen lernen, Erfahrungen sammeln und allenfalls ein geeignetes Jungtier behalten. Denn die Verpaarung von zwei perfekten Katzen bedeutet noch lange nicht, dass man lauter Zucht- und Showkitten aus dieser Verbindung erhält.

Hat man sich für einen eigenen Zuchtkater entschieden, so soll der Kauf wohl überlegt sein. Sein Stammbaum muss gut studiert werden, damit er nicht zu eng mit den vorhandenen Weibchen verwandt ist, falls man ein schönes Jungtier von ihm behalten möchte. Auch sollte man sich bewusst sein, dass ein potenter Kater drei bis fünf Weibchen pro Jahr zum Decken braucht, um einigermassen zufrieden und ausgeglichen zu sein. Abweichungen bestätigen natürlich die Regel und es gibt immer mal Kater, die sich mit weniger zufrieden geben oder aber auf der Suche nach weiteren Damen massiv zu markieren beginnen!

Besitzt man selber nur ein oder zwei Weibchen, wird man mit dem eigenen Kater irgendwann vor der Entscheidung stehen, nicht doch fremde Weibchen zum Decken zu nehmen!? Diese Entscheidung ist eine echte Gratwanderung!

Einerseits kann ein Kater dadurch mit Markieren beginnen - wenn er es noch nicht tut - und andererseits steigt das Risiko, sich Krankheiten in die Zucht zu holen. Deshalb sollte man die Zucht, aus der die Kätzin kommt, sehr gut kennen.

Zudem setzt das Decken von Fremdkätzinnen einige Erfahrungen vom Katerhalter voraus und er übernimmt mit deren Annahme eine grosse Verantwortung. So muss er seinen Kater genau kennen, um abzuschätzen, wann der richtige Zeitpunkt da ist, die beiden Turteltauben gefahrlos zusammenzulassen und ob der Kater das Weibchen auch gedeckt hat.

Nicht jeder Kater ist gleich und so gibt es in derselben Rasse welche, die relativ problemlos in der Gruppe mit den Weibchen gehalten werden können, andererseits aber auch solche, die sehr temperamentvoll sind oder gar auf andere Katzen losgehen. Dieses Verhalten entwickelt sich meist erst mit erwachender Potenz. Gerade in den Sturm- und Drangjahren sind die Kater oftmals unausgeglichen, jagen die Weibchen und heulen viele Abende nach einer deckbereiten Partnerin oder beginnen zu markieren und überall ihre Duftmarken zu hinterlassen. Dies fordert vom Züchter starke Nerven!!!

Auch gibt es Zeiten, in denen man Kätzinnen und Kater trennen muss (z.B. rolliges Weibchen, das noch nicht gedeckt werden soll, jagen etc.). Für solche Fälle ist es von Vorteil, wenn genügend Räumlichkeiten vorhanden sind. Ebenso ist es sinnvoll für Fremddeckungen einen eigenen Raum zur Verfügung zu haben, der leicht zu reinigen ist und wo die Fremdkätzin mit dem Kater, getrennt von den restlichen Katzen, untergebracht werden kann.

Sollte der Kater doch mit Markieren beginnen, so steht man vor der schwerwiegenden Entscheidung, ihn entweder zu kastrieren oder zu akzeptieren, dass viele Gegenstände nachhaltig mit dem strengen Katergeruch „parfümiert“ werden oder gar fortgeworfen werden müssen. Dies verursacht einen grossen Mehraufwand an Arbeit, Putzen, Waschen, Kosten durch evt. bauliche Veränderungen und vieles mehr. Es ist nicht jedermanns Sache, mit einem markierenden Kater zusammenzuleben! Aus diesem Grund werden dann viele Kater in einem möglichst pflegeleichten Raum untergebracht, der jedoch so artgerecht wie möglich eingerichtet sein sollte. Ein so gehaltener Kater braucht viele Schmusestunden und Gesellschaft mit seinen Menschen und idealerweise einen gesicherten Aussenauslauf.

Eine weitere Alternative ist der Einsatz von Hormonen, welcher jedoch gut überlegt werden muss und viel Erfahrung voraussetzt, da diese gravierende Nebenwirkungen bis hin zu Diabetes oder Tumore haben können. Welche Auswirkungen der Einsatz von solchen Hormonen im Endeffekt auf den Nachwuchs hat, weiss niemand genau zu sagen!

Irgendwann gelangt man an den Punkt, an dem die Linien mit dem eigenen Kater zu eng werden und eine „Blutauffrischung“ für die Weiterzucht notwendig wird. Entweder geht man nun mit den eigenen Weibchen zum Fremddecken, was jedoch auch wieder Risiken in Form von Krankheiten oder genetischen Unbekanntheiten birgt oder aber man sucht einen neuen Kater.

Was passiert nun aber mit dem bereits vorhandenen Kater? Die Haltung von zwei potenten Katern birgt grosse Risiken! Solange der Jungkater noch klein ist, geht es meist problemlos. Doch plötzlich, oftmals schon im Alter von 5 Monaten, kann sich dies ändern und der alteingesessene Kater akzeptiert den Jungen von einem Tag auf den andern nicht mehr. Anfangs erfolgen noch harmlose Angriffe, die sich jedoch schnell massiv steigern.

Das Zusammenleben mit zwei Katern, die sich dermassen nicht leiden können, kann für den Katzenhalter und vor allem Kinder sehr gefährlich werden, wenn sie irgendwann zwischen die Fronten geraten sollten. Zwei kämpfende Kater sollte man nie versuchen „eigenhändig“ zu trennen, sondern immer Hilfsmittel in Form von Wasser, Decke oder Besen verwenden. Die Kontrahenten klinken in diesem Moment dermassen aus, dass sie nicht mehr zwischen Freund und Feind unterscheiden können und hemmungslos auch ihren geliebten Menschen beissen. Diese sehr schmerzhafte Erfahrung habe ich selber zweimal machen müssen, nachdem ich beide Male ungewollt zwischen die angreifenden Streithähne geraten war. Ich wünsche es niemandem, da solche Katzenbisse sehr gefährlich sind und sofort ärztliche Behandlung benötigen!!!

Entweder hat man in diesem Fall die nötigen Haltungsmöglichkeiten und genügend Räume, um beide strikt zu trennen, damit sie sich nie wieder in die Quere kommen, oder aber man lässt es besser bleiben! Besteht ein solcher Konflikt, so reicht schon der Geruch des verhassten Konkurrenten, um einen Kater zu provozieren.

In der Natur kommen Kater und Weibchen normalerweise vorwiegend zum Decken zusammen. Danach geht der Kater wieder seines Weges. Eine gemeinsame Haltung von Weibchen und Kater entspricht deshalb nicht der Natur, wobei es immer wieder spezielle Freundschaften und Ausnahmen gibt. Bei zwei potenten Katern finden teilweise massive Revierkämpfe statt und der Unterlegene sucht danach das Weite sowie ein neues Revier. Dies ist jedoch in einer Zucht nicht möglich und so bedeutet diese Situation Stress für alle Beteiligten, speziell aber für die Katzen. Durch solche Spannungen kann eine ganze Katzengruppe, die zuvor bestens harmonierte, empfindlich gestört werden und in Aufruhr kommen.

Auch nach der Kastration werden sich diese Kater meist nie mehr miteinander vertragen! So wird man sich wohl oder übel mit dem Gedanken tragen müssen, für den „Unruhestifter“ nach der Kastration einen schönen und geeigneten Lebensplatz zu suchen, damit wieder Ruhe in die Katzengruppe einkehren kann - auch wenn einem dieser Entscheid noch so schwer fällt!

Es ist deshalb sehr wichtig, schon vor dem Kauf eines Zuchtkaters all diese Überlegungen im Hinterkopf zu haben, um unliebsamen Überraschungen vorzubeugen und für alle Beteiligten eine zufrieden stellende und tiergerechte Lösung zu finden. Das Zusammenleben mit einem potenten Kater ist wegen seines verschmusten und anschmiegsamen Wesens einerseits sehr schön und einmalig, andererseits bedeutet es aber auch viel Arbeit und Anstrengungen, die man nicht unterschätzen darf!

Text: Dorina Karrer, August 2005 / Heilige Birma ‚Sweet Temptation’ www.heilige-birma.ch